Bericht Skihochtouren Silvretta

  • Bergsport

Lang war er, der Zustieg von Ischgl aus zur Heidelberger Hütte (2264m). Doch irgendwann waren die gut 13 Kilometer geschafft. Das gute war, dass es nahezu die ganze Zeit leicht geschneit hatte und so freuten wir uns beim hervorragenden Abendessen (inkl. Nachschlag :-D) auf den nächsten Tag. Dieser wartete mit strahlendem Sonnenschein und ca. 20cm Neuschnee auf. Auf dem Weg zu unserem heutigen Tagesziel - dem Piz Tasna (3179m) - hieß das allerdings erst einmal Spuren! Über größtenteils sanfte Hänge und zum Schluss etwas steiler bahnten wir uns den Weg zum Gipfelgrat. Während die Hälfte von uns beschloss, es dort gut sein zu lassen, erklommen die restlichen drei durch knietiefen Pulverschnee mit Pickel und Steigeisen über den Grat den Gipfel mit seinem eisernen Steinbock. Belohnt wurden wir mit einer grandiosen Aussicht über unzählige Gipfel. Wieder zurück auf der Hütte ließen wir natürlich auch den Kuchen nicht aus. Am folgenden Tag war der Piz Larain (3009m) unser Gipfelziel. Der Wind pfiff uns um die Ohren und so war der Gipfelaufenthalt nur kurz. Apropos Wind. Dieser begleitete uns auch bei der nächsten Etappe - dem Hüttenwechsel zur Jamtalhütte. Der kleine Abstecher vom Falschen Kronenjoch zur Breiten Krone (3079m)  war auf jeden Fall lohnend, auch wenn aufgrund des sich eintrübenden Wetters kein Panorama zu bestaunen war. Oben angekommen mussten wir für das Gipfelfoto erst einmal das kleine Gipfelkreuz ausgraben. Bevor wir unser Zimmer auf der Jamtalhütte beziehen konnten, mussten wir allerdings noch die eigentlich traumhafte Abfahrt bewältigen. Bei nahezu null Sicht durchaus eine Herausforderung. Mit voller Gletscherausrüstung ging es am folgenden Tag zur Hinteren Jamsspitze (3156m) - einer Paradetour von der Jamtalhütte. Auch an diesem Tag blies uns der Föhnwind ins Gesicht, was der Freude aber keinen Abbruch tat. „Bei schönem Wetter kann jeder!“ – war die einhellige Meinung. Am Gipfelaufbau kamen wieder die Steigeisen zum Einsatz und so standen wir kurz darauf mit einem breiten Grinsen auf dem vierten Dreitausender unserer Tourenwoche. Am Abreisetag beschossen wir, noch eine kurze Tour in Richtung des Pfannknechts zu unternehmen. Kurz unterhalb des Gipfels kehrten wir allerding um, weil der Föhnwind doch einiges an Triebschnee hereingeblasen hatte. Wir genossen also die Abfahrt hinab zur Jamtalhütte, nahmen dort unserer restliches Gepäck auf und fuhren durch die herrliche Landschaft nach Galtür ab. Mit dem Bus ging es dann zurück zum Ausgangspunkt nach Ischgl. Es waren sechs herrliche Tage in der Silvretta mit prägenden Eindrücken und der Erkenntnis, dass das Wetter nicht immer super sein muss, um auch draußen eine Menge Spaß zu haben.

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